Kompetenz und Vertrauen mit Content Marketing aufbauen
Sie begegnen uns heute ständig: Werbeplakate im realen Leben, unerwünschte Pop Ups im Internet und zu allem Überfluss auch noch als Werbepausen im Fernsehen. Und überall erfahren wir meist auf eine recht plumpe und profane Art, wie einzigartig das beworbene Produkt ist und wie wir unser Wohlbefinden und unseren Status durch dessen Konsum erhöhen können. Wen wundert es, dass diese offenkundige Anpreisung von Produkten oder Services viele Kunden eher abschreckt und nervt.
Ich bezweifle nicht, dass Print- TV- und Online-Werbung eine durchaus sinnvolle Ergänzung darstellen können, um Produkte vorzustellen, deren Qualität anzupreisen oder das Unternehmensimage zu verbessern. Allerdings sind Kaufentscheidungen ein komplexer z.T. unbewusster Prozess (siehe: Neuromarketing), der von weit mehr abhängt als von den Eigenschaften des Produktes.
Mit Content Marketing Mehrwert schaffen
Das hat nicht nur die amerikanische Werbeindustrie erkannt und setzt deshalb zunehmend auf Content Marketing. Content Marketing hat das Ziel über Textbeiträge bestehende und potentielle Kunden direkt anzusprechen. Im Vordergrund steht zunächst der Kontakt zu einer bestimmten Zielgruppe. Dem Nutzer soll vermittelt werden, dass er auf der richtigen Website angelangt ist und dort etwas Einzigartiges geboten wird. Nach dem Lesen des Contents soll er sich besser informiert fühlen. „Über interessante und aktuelle Webinhalte soll der User an eine Seite gebunden werden und schließlich zum Käufer werden. Im Fokus steht der Kunde und nicht das Produkt“, so die Online-Journalistin Sabine Prall dazu.
Content Marketing für B2B
Die Content Marketingstrategie eignet sich auch hervorragend im B2B-Sektor, wo Entscheidungsprozesse ganz andere Wege gehen und Geschäftsbeziehungen meist langfristig und auf Vertrauen ausgelegt sind. Das Internet ist für eine Kaufentscheidung inzwischen das einflussreichste Medium geworden. Nach Untersuchungen der Virtual Identity AG recherchieren rund 95 Prozent der B2B-Entscheider in Suchmaschinen, um eine Vorauswahl von Geschäftspartnern und Lieferanten zu treffen (Quelle: Studie Webnutzung der B2B Kunden von Virtual Identity AG ).
Guter Content, der den potenziellen Kunden oder Interessenten weiterbringt, schafft dabei Vertrauen – und zwar auf zwei Ebenen:
Einerseits auf fachlicher Ebene. Hier entsteht durch gute, sinnvolle Inhalte Vertrauen in die Kompetenz desjenigen, der den Content produziert hat.
Andererseits auf einer diffuseren, emotionalen Ebene. Hier entsteht ein Gefühl von Bekanntheit und Vertrauen durch die Tatsache, dass der Inhalt dem Interessenten geschenkt wird – ohne, dass der Gebende dafür eine direkte Gegenleistung verlangt. Beim nächsten Kontakt mit dem Unternehmensnamen – dann vielleicht tatsächlich in einer Entscheidungsphase – tritt ein Moment der Wiedererkennung ein: “Ach, das waren doch die, die damals dieses Whitepaper herausgegeben haben…”. Ohne, dass der betreffende Nutzer jemals wirklich Kontakt zu dem Unternehmen gehabt hätte, taucht ein Bild vor seinem geistigen Auge auf, entsteht ein Gefühl der Nähe. (Quelle: Marketingshop.de)
Die einfachste Form für diesen Content ist der direkt online veröffentlichte Text – im Blog, auf der Firmenhomepage oder auf einem separaten Infoportal.
Dort sollten aber nur kürzere und vor allem stets aktuelle Beiträge gepostet werden. Über multimediale Inhalte wie Podcasts oder Videos sowie Links und direkten Angeboten zur Beurteilung des Contents werden die Beiträge zu einem interaktiven Lesevergnügen, bei dem der Autor bzw. das Unternehmen nicht nur mit Wissen und Knowhow sondern auch mit Kundennähe und punkten kann. „Denn wer regelmäßig Interessantes über ein bestimmtes Thema zu berichten hat, dem nähern sich potenzielle Kunden von alleine an, denn sie suchen jeden Tag Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung im Internet“, erklärt der PR-Berater und Kommunikationswissenschaftler Mathias Priebe.
Gute Content-Marketing-Strategien punkten aber nicht nur über die Qualität und Aktualität der geschriebenen Beiträge, sondern sorgen über entsprechend eingesetzte Keywords dafür, dass die Texte von den Suchmaschinen gefunden und entsprechend häufig aufgerufen werden. (siehe: Was ist eigentlich Content-Marketing ?/pr-gateway)
Gute Marketing- oder PR-Agenturen haben die Chancen für Unternehmen im Web längst erkannt. Um Ihr Ziel und vor allem Ihre Kunden nicht zu verfehlen, widmen die Agenturen inzwischen der Planung einer Content Strategie mindestens genau so viel Aufmerksamkeit wie dem Design der Webseiten.
Was Sie bei einer guten Content Marketing Strategie beachten, lässt sich wie folgt zusammenfassen:
Schritt 1: Content erstellen
Im Anschluss an eine zuvor festgelegte Content Strategie müssen entsprechende Texte geschrieben und online gestellt werden. Die von Ihnen publizierten Inhalte müssen dabei von Nutzern und Suchmaschinen als wichtig eingestuft werden. Beim Schreiben des Beitrags sollten Sie die richtigen Worte finden. Das gilt nicht nur für den Inhalt und die im Text bewusst eingesetzten Keywords, sondern auch in Bezug auf die Rechtschreibung und Sprache. Auch von Bleiwüsten ist abzuraten. Textbeiträge sollten durch Zwischenüberschriften, Bilder und Videos aufgelockert werden.
Schritt 2: Auf Aktualität und Dynamik achten
Da Google neue Inhalte liebt, reicht eine einmalige „Textoffensive“ nicht aus. Wenn Sie Vertrauen in Ihre Kompetenz aufbauen wollen und regelmäßig Interessenten auf Ihre Homepage führen wollen, müssen die Besucher das Gefühl haben, dass sie hier regelmäßig mit wichtigen und dynamischen Inhalten versorgt werden. Neue Beiträge sollten dabei mit Datum versehen vor die älteren gestellt werden. Auf diese Weise baut sich allmählich Content-Bestand auf, mit der Sie Ihre Kompetenz dokumentieren können und im Ranking der Suchmaschinen besser abschneiden.
Bislang scheitern viele Projekte der Online-PR daran, dass zwar viel in das Webdesign und den Start (Launch) der Webseite investiert wird, für deren Pflege aber oft die Mittel und die Zeit fehlen.
Schritt 3: Reichweite durch Links
Je besser ein Text in den Suchmaschinen sichtbar ist, desto eher wird er von der Zielgruppe wahrgenommen. Die Verbreitung Ihrer Pressetexte, Fachbeiträge oder Blogs auf vielen verschiedenen Websites führt zu einer besseren Vernetzung der eigenen Webseite. Links in den Texten sorgen dafür, dass User über die veröffentlichten Texte wiederum den Weg auf die Unternehmenswebsite finden.
Schritt 4: Forum für einen Dialog schaffen
Geben Sie Ihren Lesern die Möglichkeit sich über den von Ihnen verfassten Text zu äußern und treten Sie in einen konstruktiven Dialog ein. Im Zeitalter von Social Media sind es gerade Meinungsforen, in denen Sie Ihre Unternehmensidentität und Kundennähe jenseits aufgehübschter Werbeslogans leben können. (siehe Blog Social Media)
Schritt 5: Kunden durch Content gewinnen
Ziel der meistens Website ist es, einen Interessenten zum Kunden zu machen. Die Kunst besteht nun darin, die Kontaktaufnahme für den User so einfach und unverbindlich wie möglich zu gestalten. Ein umständliches und umfangreiches Kontaktformular, in dem der Absender zu viel von sich preis geben muss, kann zu ungewollt hohen Absprungraten führen.
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